DSL: Datenautobahn Kupferkabel
Was früher nach Zukunftsmusik klang, ist heute in vielen Orten problemlos möglich: Daten werden mit hoher Geschwindigkeit über das Telefonnetz verschickt. Die Techniken, die diesen Datentransfer ermöglichen, bezeichnet man als DSL. Diese Abkürzung steht für „digital subscriber line“, und die damit bezeichnete Technik könnte in deutscher Sprache als „digitale Leitung des Teilnehmeranschlusses“ bezeichnet werden (noch mehr zum Thema DSL gibts auch bei Wikipedia). Oft fällt auch der Begriff ADSL. Diese Abkürzung steht für „asymmetric digital subscriber line“, also für die asymmetrische Übertragung der Daten über das Telefonnetz. Die Asymmetrie liegt in den unterschiedlichen Geschwindigkeiten für den Download und den Upload von Dateien, denn die zu sendenden Daten können bei ADSL schneller verschickt als empfangen werden. Die Downloadgeschwindigkeit ist mitverantwortlich für die Zeit, die für das Laden einer Website benötigt wird, während die Geschwindigkeit beim Upload u. a. mitbestimmt, wie schnell eine E-Mail versendet werden kann. Außerdem ist hin und wieder von ADSL und ADSL2+ die Rede; mit diesen Techniken lässt sich die Geschwindigkeit beim Download noch erhöhen. Mit der hohen Geschwindigkeit der Datenübertragung eignet sich DSL in den meisten Regionen Deutschlands als schneller Weg ins Internet; auch Telefonieren ist per DSL ohne weiteres möglich.
Allerdings sind immer noch viele ländliche Gebiete und kleinere Orte nicht ans DSL-Netz angeschlossen. Stark verbreitet ist in Deutschland auch der ISDN-Standard. ISDN stand ursprünglich für die deutsche Bezeichnung „Integriertes Sprach- und Datennetz“ und steht heute für die englische Bezeichnung „Integrated Services Digital Network“. Das Besondere an ISDN ist die Möglichkeit, auf einer Leitung gleichzeitig zwei Gespräche führen zu können – bei gleichbleibend guter Qualität. Dies ist einer der Vorteile von ISDN gegenüber der analogen Übertragung; ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, mit einem einzigen Anschluss mehrere Rufnummern nutzen zu können. Seit DSL verfügbar ist, spielt dieser Vorteil des ISDN-Standards jedoch eine geringere Rolle, denn dies ist ebenfalls mit einer DSL-Leitung möglich – mit oder ohne ISDN-Standard.
Die so genannte DSL-Telefonie wird oft auch als „Voice over IP“, kurz VoIP, bezeichnet. Im Grunde telefoniert der Nutzer in diesem Fall über den DSL-Anschluss: Das gesprochene Wort wird in Daten umgesetzt und per Internetleitung übertragen. Wenn Sie über DSL telefonieren, merken Sie davon jedoch in der Regel nichts, denn anschließend werden die Daten wieder in die gesprochene Sprache umgewandelt.
Wenn Sie einen DSL-Anschluss nutzen, eröffnen sich Ihnen mit der DSL-Telefonie und dem schnellen Internetzugang – auch gern als Highspeed-Internet bezeichnet – neue Möglichkeiten: Durch den DSL-Anschluss stehen Ihnen bei einem Telefonat mehrere Rufnummern zur Verfügung. Selbst wenn ein Familienmitglied eine Leitung belegt, können Sie eine andere Leitung nutzen, um gleichzeitig und unabhängig voneinander mit unterschiedlichen Gesprächspartnern zu telefonieren. Durch die schnelle Datenübertragung können auch Bilder und Filme problemlos als Download angeboten werden. Je nach Anbieter und Paket können Sie sich entscheiden, ob Sie auch den kostenlosen oder kostenpflichtigen Bezug von Filmen nutzen möchten. Ein weiterer Vorteil der schnellen Datenübertragung bietet sich Ihnen, wenn Sie ein begeisterter Spieler sind, denn auch Online-Gaming ist mit DSL möglich.
Um DSL zu nutzen, müssen Sie häufig nicht einmal Hardware kaufen, da viele Anbieter die benötigten Geräte beim Abschluss eines DSL-Vertrags gleich mitliefern. Benötigt werden in der Regel nur ein DSL-Modem und ein so genannter Splitter. Das Signal, das über die Telefonleitung in Ihr Haus kommt, beinhaltet sowohl das Telefonsignal als auch das DSL-Signal. Der Splitter wird an die Telefondose angeschlossen; er teilt das Signal auf und gibt es an zwei verschiedene Leitungen weiter. An die Telefonleitung wird der Telefonapparat angeschlossen; nun muss nur noch das DSL-Modem an die DSL-Leitung angeschlossen werden, damit es Daten empfangen und senden kann.
Viele Anbieter bieten eine so genannte Flatrate. Das bedeutet für Sie als Nutzer, dass Sie zumindest den größten Teil Ihrer Telefon- und Internetkosten bereits im Voraus kennen. Oft sind sowohl das Telefonieren ins deutsche Festnetz als auch eine bestimmte Menge an zu transferierenden Daten bereits im monatlichen Preis inbegriffen. Für Sie als DSL-Kunden lohnt sich der Preisvergleich, denn aufgrund der Wettbewerbssituation werben viele Anbieter über den Preis. Der Vergleich lohnt sich ganz besonders, wenn Sie neben den Standardangeboten von Telefon und Internet auch weitere Angebote nutzen wollen, zum Beispiel den Download von Filmen. Aber auch so genannte Volumentarife oder Zeittarife können für Sie in Frage kommen. Hier lohnt es sich, die zukünftige Nutzung abzuschätzen, um das für Sie günstigste DSL-Angebot zu finden.